Petra Lindenbauer versteht sich als angewandte Keramikerin, das kommunikative Element von Keramik ist ihr wichtig. Denn wenn sie mit Ton arbeitet, gibt es immer ein Gegenüber: einen Menschen, einen Raum, auf den sich die Keramik bezieht, die Form und eine Idee.

Gut ist besser als perfekt.

Die Keramik von Petra Lindenbauer steht also stets in einem Kontext, auch weil man sie aktiv ins tägliche Leben miteinbezieht: Geschirr ist dafür da, verwendet zu werden – man greift es an, man spürt die Form, den Ton, die Glasur. Der integrative Charakter steht aber auch für das Miteinander mit dem Material. Immer wieder entdeckt sie aufs Neue, wie viel Persönlichkeit darin steckt und wie viel Eigendynamik und Eigensinn der Ton hat, wenn man ihn nur lässt.

In der Arbeit von Petra Lindenbauer hat Perfektion keine Relevanz. Was sie interessiert, ist sein Wille und das Ausreizen des Materials. Sie arbeitet lieber gut als perfekt, ein Objekt ist für sie schön, wenn es Charakter hat.

Loslassen im richtigen Augenblick.

Am liebsten ist ihr, wenn der Charakter eines Objekts nicht durch sie, aber mit ihr entstanden ist: wenn sie eine Idee hat, dem Ton aber seinen Willen lässt und die Keramik das Ergebnis dieses Zusammenspiels ist. Meist geht es bei der Arbeit mit Ton weniger darum, ein Gefäß zu formen, sondern vielmehr, den richtigen Augenblick zu finden, wann man es loslässt – um es selbst entscheiden zu lassen, welchen Ausdruck es letztendlich annimmt.

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